Erziehung

Erziehung ... wie Hunde lernen*

Konsequente Erziehung – wie Hunde am liebsten lernen
Jeder Hund lernt durch eine konsequente und harmonische Erziehung am schnellsten. Seine Lernbereitschaft ist am größten, je liebevoller und freundlicher die Atmosphäre ist in der er lernen kann. Wir persönlich lernen übrigens unter diesen Voraussetzungen auch immer schneller und effektiver.

Wesentliche Lernformen*
• instrumentelle (operante) Konditionierung – lernen am Erfolg (Versuch und Irrtum)
Motivation zum Handeln gefolgt von einer Konsequenz: Mit Hilfe von Futter oder einem
Spielzeug kann man dem Hund so manche Verhaltensweise entlocken. Der Hund lernt dabei, das auf seine Handlung eine bestimmte Konsequenz (Futter, Spielfreigabe) folgt.
• Klassische Konditionierung – lernen durch assoziieren Körperberührung löst ein Verhalten aus: Ein sanftes Berühren des Hundes damit er sich hinsetzt, dann wird er gelobt, durch Futter oder mit Spiel in seinem Verhalten bestätigt.
Beispiel: Hundeleine nehmen = nach Draußen gehen. Der Hund lernt, das auf ein bestimmtes Verhalten – Hundeleine nehmen – ein bestimmtes Ereignis – raus gehen – folgt.

Single-Event-Learning
• Habituation
Gewöhnung an wiederholt auftretende Reize.

• Sensibilisierung
Empfindliche Reaktion auf bestimmte Reize (Reizüberflutung)

Verhaltenstherapeutisch häufig angewandte Lernformen
• Gegenkonditionierung – Änderung einer vorhandenen unerwünschten Assoziation.
• Desensibilisierung – Ein Verfahren, starke Gefühlsreaktionen ,Angst, Wut‘ zu verringern.
• Alternativverhalten – Verstärkung eines bestimmten Verhaltens, welches mit dem bisher gezeigten unerwünschten Verhalten unvereinbar ist.
... * kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Spielerisch lernen – aus der Sicht des Hundes

Im Spiel für den Ernst des Lebens lernen
Für meine artgerechte Entwicklung ist es wichtig (auch) mit gleichaltrigen Hunden zu spielen. Hierbei kann ich erfahren wie stark ich bin, oder wann ich mich besser zurückziehe. Ich kann im Spiel vieles ausprobieren, um zu erkennen, wie meine Artgenossen mit meinem Verhalten umgehen. Im Spiel lerne ich wie ich mit Angst, Aggression und körperlicher Stärke umgehen muss, um unerfreuliche Kontakte zu vermeiden. Ich lerne meine Körper- und Lautsprache zu verfeinern, um sie in den unterschiedlichsten Situationen wohldosiert einzusetzen.

Im Spiel mit dem Menschen funktioniert diese Form der Interaktion ebenso. Ich kann meine Bindung zu dem Zweibeiner aufbauen und festigen. Diese Bindung ist für mich sehr, wichtig damit ich mich sicher und geborgen fühle. Sicherheit und Kompetenz des Menschen sind wichtige Voraussetzungen, damit ich mich bereitwillig erziehen lassen kann. Im Spiel mit dem Mensch habe ich immer eine ganz besondere Motivation Dinge zu tun, die der Mensch von mir erwartet. Das Lernen macht mir dann besonders viel Spaß. Leider hat der Mensch nicht die gleiche Ausdauer und er spielt in der Wohnung wohl lieber mit mir als Draußen. Wahrscheinlich möchte er nicht schmutzig werden.

Im Spiel ist der Mensch oftmals fröhlich und gut gelaunt. Es wäre schön, wenn er verstehen könnte, dass wir in der Kombination von kompetenter Erziehung, Konsequenz, Spiel und Motivation, im Leben und bei der „Arbeit" echte Höchstleistungen vollbringen könnten.
Die Wurst in der Hand des Menschen ist zwar lecker, aber es ist eben nur eine Wurst und kein Ersatz für den Aufbau einer echten Bindung...

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